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Expedition Biogemüse
Bio Gut Rothenhausen

Expedition Biogemüse – klingt beeindruckend, oder? Das war es auch. Mit dem Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (ja, ein längerer Name ging echt nicht) oder auch kürzer einfach BÖLN genannt ging es auf das wunderschöne Gut Rothenhausen, eine Hofgemeinschaft die Demeter Qualität produziert. Viele von euch wissen vielleicht gar nicht, was biologischer Anbau eigentlich ist und was ihn vom konventionellen Anbau eigentlich unterscheidet und genau dafür schreibe ich euch auf meinem Backblog auf dem es eigentlich über Torten, Kuchen und Muffins geht über so ein Thema wie Bio. 

Mir liegt persönlich der Bioanbau sehr am Herzen und ich möchte euch, meinen Lesern diese Lebensweise (ja, eigentlich ist es eine Lebensweise und eine Ernährungsform) etwas näher bringen und auch erklären wie wichtig dieser Anbau für uns eigentlich für unsere Menschheit sein wird. In meinem Garten baue ich nämlich gerade auch biologisches Bingenheimer Saatgut für den Eigenbedarf an, umso schöner war es mal auf einem Biobauernhof alles über den perfekten Anbau von Biogemüse zu erfahren. Nun aber erstmal zum Gut Rothenhausen.

Bio – Der wichtigste Aspekt für eine nachhaltige Welt!

Das Gut Rothenhausen liegt ca. 10 km südlich von Lübeck im Herzogtum Lauenburg und wird seit 1976 nach den DEMETER-Richtlinien von einer Hofgemeinschaft bewirtschaftet. Das Gut gehört zu den Demonstrationsbetrieben des BÖLN Programms und ist damit einer von 240 Höfen die man Besuchen und Erleben kann. Zur Hofgemeinschaft gehören zur Zeit fünf junge Familien, die die verschiedenen Teile des Betriebes bewirtschaften – Landwirtschaft, Gemüseanbau, Backstube, Käserei, Hofladen, Obst, Gästehaus und Lieferservice. Es ist eine sehr junge Hofgemeinschaft, da gerade ein Generationswechsel stattgefunden hatte und nun ganz viel Leben auf dem Hof angekommen ist mit insgesamt 12 Kindern, ist auf dem Hofgelände und dem Spielplatz immer was los.

Nun aber erstmal etwas dazu, was BIO eigentlich ist und was es für einen Anbau von Gemüse, Getreide und die Tierzucht bedeutet.

Als erstes…

“DAS Leitbild im Ökolandbau ist ein möglichst geschlossener Betriebskreislauf. Das heißt: Ackerbau und Viehhaltung sind aneinander gekoppelt. Auf Ackerflächen werden neben Verkaufsfrüchten auch Futterpflanzen für die Tierhaltung erzeugt. Pflanzliche Abfälle und tierischer Dung werden entweder frisch oder kompostiert auf die Ackerflächen zurückgeführt. Im viehlosen Betrieb muss die fehlende Tierhaltung durch eine Fruchtfolge mit einem entsprechend hohen Anteil an Leguminosen ausgeglichen werden. Eine flächenlose Tierhaltung ist nicht erlaubt.” – www.oekolandbau.de

Des Weiteren steht im Vordergrund…

  • Die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu steigern. (Das ist sehr wichtig, denn durch Hybridkulturen im konventionellen Anbau, werden die Böden stark belastet und oft durch erhöhten Einsatz von Pestiziden verseucht)
  • Möglichst geschlossener Nährstoffkreislauf (Die durch Anbau dem Boden entzogenen Nährstoffe, sollen auf natürlichem Wege oder zu mindestens aus natürlichen biologischen Stoffen bestehenden Rohstoffen, den Böden wieder zugeführt werden).
  • Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz (STICHWORT: GLYPHOSAT ist krebserregend und wird beim konventionellen Anbau viel genutzt und ich glaube mehr muss ich nicht sagen, denn es gibt so viele natürliche Nützlinge, die viel Besser die Pflanzen schützen und vor allem nicht beschädigen)
  • Ohne Gentechnik (nicht bei Lebensmitteln, Futtermitteln, Verarbeitungshilfsstoffen, Pflanzenschutzmitteln, Düngemitteln, Bodenverbesserern, Saatgut, vegetativem Vermehrungsmaterial und Mikroorganismen oder Tieren.)

Also BIO bedeutet, etwas wird auf natürlicherweise angebaut und auch nur mit natürlichen (nicht chemischen) Mittel gepflegt. Und ja es bedeutet mehr Handarbeit und mehr Pflege, aber dafür ist es einfach nachhaltiger für die Zukunft.

In dem Gewächshaus, von Jenni und Ralph gibt es all das tolle Gemüse was wir probieren und ernten durften. Es duftete schon beim hereintreten im Gewächshaus wirklich himmlisch nach Tomaten. Das besondere ist, das alte Sorten angebaut werden und Jenni viel experementiert um auch wieder alte Sorten an den Markt zu bekommen. Das ist sehr wichtig, denn alte Sorten bieten Vielfalt, die die sich alle so wünschen und denken das geht nur über Kiwis und Ananas aus Südamerika, obwohl auch hier es viele besondere Gemüse- und Obstsorten gibt, denn ich kann euch sagen die verschiedenen Sorten aller Obst- und Gemüsesorten sind so verschieden, das einem diese Vielfalt eigentlich reichen sollte. Auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit – warum brauchen wir Obst/Gemüse das 1000000nde Kilometer weit entfernt produziert wurde, wenn man so viel vor der eigenen Nase ausprobieren kann. Schaut euch auf den kommenden Bildern, die Auswahl an Gemüse an, die alleine dieser Hof anbaut. Wovon ich nur einen Bruchteil an Sorten wirklich kannte.

Beeindruckend, wie gut das Gemüse doch aussieht! Ich finde es super schmackhaft und man kann es eigentlich direkt vom Hof ernten und probieren. Und durch das biologische und saatenfeste (saatenfest = das Saatgut kann wieder Samen produzieren, mit denen man neues Gemüse anbauen kann – hybrid = einfach/einjährige Kulturen, die anfälliger sind auf Schädlinge und sich dementsprechend nicht reproduzieren) ist das Gemüse gegen Witterungsbedingungen oft besser geschützt, da es langsamer wächst und gar nicht von chemischen und künstlichen Düngern und Pestiziden abhängig ist.

Das bedeutet natürlich, das dass Gemüse immer später geerntet wird als wir das aus dem konventionellen Anbau bzw. aus dem Supermarkt kennen. Dort gibt es immer eigentlich alles und das ist eigentlich erschreckend. Wieviel Energie und sonstige Mittel müssen eingesetzt werden, damit man im Januar Sommerfrüchte essen kann? Warum kauft man nicht einfach nur Saisonales und Regionales Gemüse? Auch wenn das kein BIO wäre, würde es im Aspekt der Nachhaltigkeit einen großen Teil dazu beitragen, das weniger CO2 ausgestoßen wird.

Die große Frage ist doch, wie wollen wir in 30 Jahren oder noch weniger 10 Millarden Menschen ernähren? Wir in den Industrieländern, denken immer so schön “Uns geht es doch gut und da wird doch nichts passieren.”. Aber schaut man sich alles genauer an, dann sieht man ganz deutlich, das wenn der Fleischkonsum (vor allem Billig- und Discounterfleisch/nicht Biofleisch) weiterhin so zunimmt, dann  haben wir bald alle Böden (auch in Deutschland) durch Hybridkulturen so zerstört, das man weder Tierfutter noch Menschenfutter anbauen können wird. Nur noch auf biologischen Landflächen (hier könnt ihr sehen wo überall Biohöfe/Demonstrationsbetriebe sind) die 2015 nur gerade mal 6,5% der Gesamt landwirtschaflich genutzten Fläche ausmacht. Das bedeutet wir haben aber trotzdem 24.736 (2015) landwirtschaftlichen Ökobetriebe, was ich trotzdem schon mal einen guten Ansatz finde.

In den zwei Tagen haben wir auch viel geerntet und gegessen. Dazu wurde regional, biologisch, demeter gekocht. Alleine dieser Salat sieht super cool aus, oder?

Am ersten Abend wurde dann auch gegrillt! Wir haben direkt über einem Feuer gegrillt. Die Kartoffeln wurden unter dem Siedepunkt gekocht und anschließend mit Rosmarin und selbstgemachter Kräuterbutter auf dem Feuer gebacken.

Dazu gab es dann Frühlingszwiebeln und Kräuterseitlinge, alles eigentlich völlig einfach und nicht aufwendig und schmackhaft. Ihr seht kein Fleisch? Doch es gab welches, aber Fleisch ist bei den Biospitzenköchen nur BEILAGE und das sollte es bei allen Menschen auch werden, denn nur so kann der Fleischkonsum reduziert werden und das ermöglicht mehr Landwirtschaftliche Fläche für den Gemüse und Nahrungsmittelanbau von Menschen und nciht von den Tieren die wir dann Essen. Denn wusstet ihr, das mehr landwirtschaftliche Fläche für die Tierzucht und Futtermittelanbau verbraucht wird, als für Gemüseanbau? Und da die Nachfrage nach Fleisch immer mehr steigt, werden immer mehr Flächen für Futtermittel genutzt und dort mit Hybridkulturen zerstört. So verkommt der Boden für kommende Generationen und wir kommen in eine Ernährungskatastrophe.

Und da dieser Hof ein Bio Demeter Hof ist, gibt es natürlich noch ganz viele süße Tiere. Es gibt Schweine, Kühe und Bienen, aber natürlich auch viele Tiere die es immer auf Höfen gibt wie Vögel und Insekten. So nun habe ich das Wort Demeter schon so oft in den Raum geworfen, so dass ich es euch wohl mal erklären muss, oder?

“Biodynamische Landwirtschaft

Das Ideal der Biodynamischen Wirtschaftsweise ist die Kreislaufwirtschaft: Der Landwirt hält so viele Tiere, wie er mit seinem Land ernähren kann und deren Mist sorgt für eine hohe Bodenfruchtbarkeit, die beste Lebensmittel für den Menschen hervorbringt. Der Hof wird zu einem einzigartigen Organismus, in dem jedes Organ das andere braucht: Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen. Die Naturprozesse auf seinem Land ordnet und harmonisiert der Erzeuger mit Hilfe Biodynamischer Präparate.” – www.demeter.de

Ich glaube das erklärt schon alles, was ich euch gar nich besser erklären könnte.

Wer arbeitet eigentlich auf dem Bio Hof Rothenhausen? Hier mal ein paar letzte Bilder!

Caro, die Käserin.

Jenni, die Gärtnerin.

Philipp, der Landwirt.

Ich hoffe ihr habt einen kleinen Einblick in den Bioanbau erhalten und denkt vielleicht auch eine kleine Runde beim nächsten Einkauf drüber nach, ob ihr nicht vielleicht doch mal Bio kauft. Auch wenn es teurer ist, aber bei weniger Verschwendung und guter Planung ist das überhaupt kein Problem und der Geschmack ist um Welten besser als bei normalem Gemüse. Das schärft euren Geschmack und ihr werdet bewusster Essen und gesünder leben, das muss nicht fleischlos sein, aber weniger und dann besseres Fleisch (kein Fleisch aus dem Discounter, das ist leider voll mit Antibiotika und anderen schlechten Mineralien, denn das Fleisch muss auf Grund der Nachfrage immer schneller produziert werden) wäre schon der richtige Weg.

Weitere Informationen findet ihr unter…

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